Kiana – Die Götter in dir

Archive for the ‘Glaube’ Category

Der gehörnte Gott

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Juni 4th, 2014 Posted 12:25

Als Partner der Göttin ist der Gott im Sinarian Wicca gleichwertig mit ihr. In einigen anderen Religionen, aber auch in manchen Wicca-Traditionen wird oft entweder dem Gott oder der Göttin ein höheren Stellenwert eingeräumt. Doch damit wir Menschen in Einklang mit unserer eigenen Göttlichkeit leben können, müssen wir erkennen, dass beide essentiell wichtig und absolut gleichwertig sind.

Im Wicca wird der Gott oft mit Geweih oder Hörnern auf dem Kopf dargestellt, deswegen die Bezeichnung gehörnter Gott. Die Darstellung des Gottes mit Geweih ist schon Jahrtausende alt und lässt sich weit bis in die Zeit zurückführen, bevor Menschen sesshaft wurden. Auch wird er oft mit diversen Phallussymbolen dargestellt. Die animalische Darstellungen des Gottes deuten vor allem auf seine Rolle als Herr der Natur, der Tiere und des Lebens. Er beschützt und hütet, ist aber zugleich auch Jäger und Krieger. Auch wir modernen Menschen besitzen einen Jagdtrieb. Heutzutage jagen wir oft sinnlosen Dingen und Illusionen hinterher. Doch dient dieses Jagen nicht mehr länger dazu, uns bloß ein angenehmes und schönes Leben zu ermöglichen, sondern um unsere Gier nach immer mehr zu befriedigen. Dabei entfernen wir uns immer mehr von unseren Mitmenschen. Gott hilft uns, dass wir uns wieder auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben konzentrieren können. Er möchte, dass wir wieder eine Gemeinschaft bilden. Eine Gemeinschaft, in der sich jeder frei entfalten kann und wir dennoch nicht auf das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit verzichten müssen. Genau dies ist meine Vision von Sinarian Wicca. Im Wicca steht Gott für Lebensfreude, Lust und Fülle. Durch ihn nehmen wir auch Kontakt zu unserer eigenen animalischen, wilden Seite auf.

In der Wicca Mythologie durchläuft Gott jedes Jahr das Rad von Geburt, Tod und Wiedergeburt und ist uns Menschen dadurch auch besonders nahe, da er dies mit uns teilt. Die Göttin bereitet uns auf den Tod vor, doch der Gott ist es, der ihn durchlebt und sich wandelt. Er opfert sich jedes Jahr und spendet seine Kraft und Energie, damit wir wachsen und gedeihen können. Das Bildnis eines sich opfernden Menschen oder Gottes gibt es beinahe in jeder Religion und ist ein universelles Bild der Menschheit. Der Gott ist in der Mythologie der Wicca nicht dazu verdammt zu sterben und wiedergeboren zu werden, sondern er tut dies freiwillig. Er erinnert uns mit seinem Opfer, dass auch wir Opfer für die Gemeinschaft bringen sollten. Gott möchte uns mit seinem Opfer aber auch zeigen, dass das Leben nach dem Tod nicht vorbei ist, sondern der Tod bloß einen Übergang in ein neues Leben bzw. eine neue Daseinsform bildet. Er geht voran, damit wir keine Angst haben müssen.

Gott ist nicht nur der Gefährte der Göttin sondern auch unser Gefährte. Er begleitet uns unser ganzes Leben hindurch und steht uns mit seiner Kraft und Weisheit zur Seite. Ich denke, dass viele Menschen verlernt haben, Gott und Göttin wahrzunehmen und deren Hilfe anzunehmen. Gott ist nicht ein strafender oder zorniger Gott wie in einigen anderen Religionen und auch nicht unnahbar und fern, sondern direkt mit uns. Versucht seine Gegenwart wahrzunehmen und bittet ihn um Hilfe wann immer ihr Kraft braucht. Ich mache dies täglich. Gott ist für mich mein bester Freund, beschützender Liebhaber und Partner und auch mein weiser Vater. Ich wünsche mir für euch, dass auch ihr Gott in euer Leben integrieren könnt und er euch, ebenso wie mir, zur Seite steht.

 

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Die dreifache Göttin

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Juni 1st, 2014 Posted 9:23

Im Wicca gibt es, wie auch in einigen anderen alten Kulturen, das Konzept der dreifachen Göttin. Doch was bedeutet das genau? Zum einen kennen Wicca die Göttin als junges Mädchen, im Englischen oft Maiden (=Maid) genannt. Sie steht für den Neuanfang, für den Frühling und für Jugend und Schönheit. Aber auch für den Übergang von der Kindheit in die jungen Erwachsenenjahre. Körperlich und seelisch finden Veränderungen statt, Sexualität spielt ebenfalls eine große Rolle. Es geht um das Erforschen welcher Mensch man ist und sein möchte, das finden der eigenen Identität und auch um das Kennenlernen des anderen Geschlechts, also des Gottes. Ich möchte noch besonders darauf hinweisen, dass sich das auch in einem gleichgeschlechtlichen Partner ausdrücken kann. Gott und Göttin sind in jedem von uns und nicht an ein irdisches Geschlecht gebunden. Im Wicca steht die Maid bzw. die Jungfrau auch für „eine Frau die keinem Mann gehört und keinen Mann braucht“. Es geht nicht um sexuelle Enthaltsamkeit, sondern um spielerischen Umgang mit der Sexualität. Die junge Göttin und der junge Gott entdecken die Sehnsucht füreinander. Die Göttin wird mit der eigenen Weiblichkeit und der Gott mit der eigenen Männlichkeit konfrontiert.

Die Göttin als Mutter, im Englischen Mother genannt, steht für den Aspekt der Schöpferin des Lebens. Hierbei steht Mutter-sein nicht bloß für die biologische Rolle der Frau, sondern auch im Sinne von Schaffen. Dies kannst Kunst, Musik und Literatur sein. Das Weitergeben von Wissen, als Ratgeberin, Lehrerin und Managerin. Schöpfung kann das Verwirklichen einer Idee oder eines Projektes sein. ich erkenne den Mutter Aspekt der Göttin in mir und meinen Bemühungen, Sinarian Wicca in Österreich zu etablieren, es Menschen zugänglich zu machen und andere zu unterrichten und lehren. Schöpfung bedeutet im Wicca nicht bloß biologische, sondern auch geistige und beide sind sich gleichwertig. Als Mutter ist die Göttin eine Beziehung und Partnerschaft mit dem Gott eingegangen und beide haben erkannt, dass sie sich gegenseitig ergänzen und unterstützen. Für uns Menschen kann das nicht nur das Finden eines Partners bedeuten, sondern auch die Göttin und den Gott in uns in Einklang und Gleichgewicht zu bringen. Dann können wir das wahre Potential ausschöpfen.

Im Wicca wird als dritter Aspekt die Göttin als weise Frau oder weise Alte verehrt. Im Englischen wird das Wort Crone verwendet. In der weisen Frau sind die Erfahrungen der Jungfrau und Mutter integriert und sie hat Weisheit erlangt. Sie fungiert nun vor allem als Lehrerin und Ratgeberin der jüngeren Generationen und wird hochgeschätzt. Aber auch der Aspekt der Schöpferin, den sie als Mutter verkörperte ändert sich nun in den geheimnisvollen Aspekt des Todes. Fast alle Menschen haben Angst zu sterben. Ich bin da keine Ausnahme. Doch wird uns die Göttin als weise Frau immer begleiten und wenn wir eines Tages sterben werden wir mit ihr und mit dem Gott vollkommen wiedervereint werden. Dies ist ein Gefühl das sich wahrscheinlich nicht mit Worten beschreiben lässt und ich denke die größte Angst vorm Sterben liegt in eventuellen Schmerzen oder weil man geliebte Menschen mit dem physischen Körper verlässt. Doch sind wir mit unseren Seelen auf immer und ewig miteinander verbunden und die Göttin begleitet uns. Irgendwann werden wir dann wiedergeboren werden, in welcher Existenzform und an welchem Platz des Universums auch immer und wir werden von neuem lernen und spielen dürfen, den nichts anderes ist das Leben. Das Leben ist ein Geschenk mit dem wir achtbar umgehen sollten.

Dies sind die drei Aspekte der Göttin im Sinarian Wicca. Auch wenn wir meist vor allem mit einem Aspekt besonders eng verknüpft sind, so steht uns die Göttin in Ihrer Gesamtheit immer zur Seite. Ich danke ihr jeden Tag dafür und ich sehe sie als meine Geliebte, als Freundin, als Mutter und als weise Ratgeberin. In einem der nächsten Artikel werde ich dann vor allem auf den Gott genauer eingehen und über seine Bedeutung in unserem Leben erzählen.

Zum Schluss habe ich noch eine Bitte an euch. Wenn ihr meine Artikel mögt würde es mich freuen, wenn ihr euch überlegt Wicca in Österreich zu unterstützen, damit es als offizielle Religion anerkannt wird. Ihr könnt dies tun, indem ihr dem Verein beitretet, mitwirkt und von mir lernt oder eine freiwillige Spende entrichtet. Ein Beitrittsformular findet ihr unter der Rubrik „Kontakt“.

Ich schenke euch den Segen der Göttin.

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Mythos der Götter|Wicca Jahreskreis: Lughnasadh

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Mai 29th, 2014 Posted 11:45

Anfang August wird im Sinarian Wicca das Erntedankfest Lughnasadh gefeiert. Lammas, wie es manchmal noch genannt wird, steht für den Beginn der ersten Ernte. Der Gott hat seine Kraft in die Früchte und das Korn fließen lassen, um uns das Leben zu ermöglichen. Der Sommer ist nun in der wärmsten Phase des Jahres und wir erleben Reichtum und Fülle. Nichtsdestotrotz ist uns bewusst, dass der Sommer langsam zu neige geht und der Herbst schon vor der Türe steht. Es ist Zeit den Lohn unserer Mühen zu genießen, aber gleichzeitig schon vorausschauend zu handeln.  Auch die Erde richtet sich nun langsam für den Winter ein, Beständigkeit ist das Motto. Es ist Zeit für ein letztes großes Fest, bevor wir uns vom Sommer verabschieden.

Für Gott und Göttin, aber auch für uns Menschen symbolisiert Lughnasadh den Übergang in die dritte Phase. Vom Aspekt der ungestümen Jugendlichen, zu fürsorglichen Eltern transformieren sich Gott und Göttin, als auch wir uns langsam in den Aspekt der weisen Älteren. Für uns Menschen ist dieses Wicca Fest ein guter Anlass um uns zu überlegen, wo wir derzeit im Leben stehen. Wir haben schon viel Zeit und Energie investiert und nun sollten wir prüfen, ob wir mit diesem eingeschlagenen Weg auch glücklich sind, oder ob wir Änderungen vornehmen wollen. Noch liegt die Kraft des Sommers in der Luft und wir können uns von dieser Energie beflügeln lassen, bevor der Winter sich über die Erde legt und der Jahreskreis bzw. das Rad des Lebens sich wiederholen.

Ich persönlich habe für mich eine Tradition entwickelt. Ende des Sommers gehe ich alleine in einem bestimmten Wald wandern. Dort treffe ich keine Menschenseele an und ich habe die Zeit und Ruhe über das bisherige Jahr nachzudenken. Während ich nun Stunden gehe, die Natur genieße und meditiere als auch bete, komme ich oft auf neue, tolle Ideen. Anschließend kehre ich bei einem Heurigen ein und genieße lokale Spezialitäten. Ich kann jedem nur empfehlen, selbst so etwas auszuprobieren – manchmal wirkt es Wunder in sich zu gehen und eine Bestandsaufnahme zu machen und den ursprünglichen Plan bei Bedarf etwas umzuschreiben.

Seid gesegnet!

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Celtic Music – Morrigan

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Mai 26th, 2014 Posted 19:35

Wie ihr schon bemerkt habt, stelle ich euch in regelmäßigen Abständen schöne Musik zum Thema Wicca, Heidentum und Hexen vor. Schönheit liegt natürlich im Auge des Betrachters, bzw. in diesem Falle wohl eher im Ohr des Lauschenden, jedoch hoffe ich, dass ab und an ein Song dabei ist, der euch gefällt. Dieses Mal präsentiere ich euch keinen klassischen Wicca-Chant, sondern das kraftvolle Celtic-Lied „Morrigan“ von Adrian Ziegler. Mit Celtic wird ein Musikstil umschrieben, der sich grob aus der westeuropäisch-keltischen Folklore entwickelt hat. Obwohl das Lied nichts im Speziellen mit Wicca zu tun hat, so hat sich der Künstler jedoch eindeutig von der keltischen Göttin Morrigan inspirieren lassen. Meiner Meinung nach repräsentiert dieses Lied perfekt die Erhabenheit und Kraft dieser irisch-keltischen Göttin. Interessant ist auch, dass Morrigan die Merkmale einer dreifachen Göttin aufweist – was das bedeutet? Das werde ich euch in einem der kommenden Artikel erläutern. Viel Spaß beim Hören dieser schönen Musik.

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Göttin und Gott in uns

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Mai 20th, 2014 Posted 12:40

Wer meinen Blog bis hierher aktiv verfolgt hat, weiß mittlerweile schon viel über die Hintergründe zu Sinarian Wicca, die Glaubensvorstellungen, den Umgang mit der Natur und die Rolle der Jahreszeit-Feste. Doch in meinem heutigen Artikel möchte ich ein ganz anderes Thema anschneiden. Ich möchte erzählen, wie mir Inanna und Cernunnos – meine zwei liebsten Verkörperungen von Göttin und Gott – geholfen haben, mein Leben so zuführen wie ich es wollte, ohne von Ängsten und Zwängen eingeschränkt zu werden.

Ich bin eine eine Träumerin, aber ich habe auch die Macht, Träume wahr werden zu lassen.

Früher war dies für mich eine Unmöglichkeit. Ich verlor mich in meiner Fantasie, in meinen Träumen und hatte keine Kraft Dinge umzusetzen. Ängste lähmten mich und unsichtbare Hindernisse hielten mich davon ab, glücklich zu werden. Viele andere Menschen werden ebenfalls tagtäglich mit Ängsten und Problemen konfrontiert. Die Themen sind Geld, Familie, Freundschaften, Partnerschaft, Motivation, Gesundheit, Lebenssinn und unzählige mehr. Egal ob arm oder reich, egal ob single oder verheiratet mit Kindern. Jeden von uns belastet  irgendeine dieser Sorgen, manchmal sogar so stark, dass wir in eine Depression verfallen. Von mehr oder weniger berühmten Beispielen können wir jeden Tag in der Klatschpresse lesen. Aber auch in unserem Umfeld. Menschen von denen wir meinen sie hätten alles, werden depressiv, fangen an ihren Verstand zu betäuben oder ziehen sich aus der Welt zurück und empfinden keine Freude, Lust und Liebe mehr.

Doch wie befreien wir uns von Ängsten, Sorgen und Problemen, unabhängig wie schlimm diese tatsächlich sind? Im Sinarian Wicca lernen wir uns geistig zu öffnen, um die Liebe von Inanna und Cernunnos in uns zu lassen und um unsere Göttlichkeit zu erkennen. Das klingt im ersten Schritt vielleicht einfach, aber ich weiß wie schwer es dennoch ist. Ich habe lange gebraucht Gott und Göttin in mein Leben zu integrieren. Ich tat mir mit Göttin leichter, da sie mich schon immer im wahrsten Sinne des Wortes „angesprochen“ hat, aber mit dem Gott hatte ich große Probleme. Ich kannte Gott in Wicca nicht. Meine Vorstellungen waren die eines alten Mannes, stark beeinflusst vom unnahbaren christlichen Gott. Erst spät erkannte ich, dass Cernunnos anders war als ich vermutet hatte. Mal jung und stark, mal älter und weise, ein Vater, ein Freund, ein Geliebter. Erst ab dem Zeitpunkt in dem ich Göttin und Gott gleichermaßen akzeptieren konnte, hatte ich Zugriff auf die unerschöpfliche Kraft und Weisheit des Göttlichen – ich bin Inanna.

Jeder Mensch kann lernen auf die Kraft, die Liebe und die Weisheit der Götter zuzugreifen. Sich dadurch von seinen Fesseln und Ängsten befreien, Kraft zu gewinnen und mit Göttin und Gott vereint zu sein. Wicca bietet einen Weg dorthin. Dazu benötigen wir eine gewisse geistige, spirituelle Reife, die wir durch Rituale, Meditationen, Gebete und Erfahrung erreichen wollen.

Der erste Schritt ist: Lernt Göttin und Gott um Hilfe zu bitten, wenn ihr Hilfe benötigt!

Habt ihr näheres Interesse könnt ihr gerne mit mir Kontakt aufnehmen.

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Wiccan Chant: The moon she dances

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Mai 16th, 2014 Posted 10:56

Heute stelle ich euch einen etwas anderen Chant vor, den ich sehr entspannend finde. Ich hoffe er gefällt euch! Mir hilft diese Musik immer besonders dabei, die Kraft der Göttin zu spüren. Viel Erholung, Entspannung und neue Energie.

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Mythos der Götter|Wicca Jahreskreis: Litha

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Mai 14th, 2014 Posted 12:05

Zur Sommersonnenwende, sprich rund um den 21. Juni, feiern wir im Sinarian Wicca das Sommerfest Litha. Der längste Tag und die kürzeste Nacht im Jahr. Das Licht des Sommers sorgt für das Gedeihen der Pflanzen und das Reifen der Früchte. Alle Wicca-Anhänger sind sich einig, dass dies der jährliche Höhepunkt der zur vollen Blüte erwachten Natur ist. Göttin und Gott zeigen sich in alle ihrer Kraft, Pracht und Herrlichkeit.

Litha ist jedoch nicht nur der Tag, an dem die Sonne am Stärksten ist, sondern auch der Tag, ab dem die Nächte langsam aber sicher wieder länger werden. Wie Wicca zu Yule die Wiedergeburt des Gottes und der Sonne feiern, so deutet Litha bereits auf den Abschied von der Sonne und dem Gott hin. Dieser hat all seine Kraft und Stärke in die Natur fließen lassen. Korn und Früchte sind bald reif und süß. Heute ist uns Menschen die Abhängigkeit von der Natur und dem Wetter nicht mehr so geläufig, jedoch legen wir Wicca großen Wert darauf, uns den Rhythmus der Natur gegenwärtig zu machen und mit ihr in Einklang zu leben.

Wie bereits angedeutet schwindet der Gott langsam, er opfert sich. Einige alte Kulturen kannten bereits das Motiv des Königs, der sich opfert um seine Kraft auf den jüngeren Nachfolger zu übertragen. Der Opferakt wird als Erneuerung und Reinkarnation betrachtet. Der Gott lies als seine Kraft in die Früchte und das Korn fließen und diese Kraft geht über den Verzehr somit auch in uns Menschen. Dank dem aufopfernden Gott konnte die Natur gedeihen und die Göttin schwanger werden. Aus dieser Schwangerschaft heraus wird der Gott und das Licht zu Yule wiedergeboren.

Für uns Menschen steht das Opfermotiv des Gottes dafür, dass wir alle in die Pflicht genommen werden, unseren Beitrag zum Allgemeinwohl zu leisten. Es heißt verantwortungsvoll zu handeln und von seinem Überfluss an die Gemeinschaft zurückzugeben. Sinarian Wicca ist eine Gemeinschaft, in der wir alle als Kinder von Göttin und Gott zusammenstehen und uns gegenseitig unterstützen.

 

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Mein Weg zu Wicca | Teil 2

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Mai 12th, 2014 Posted 7:56

Teil zwei meines Weges zu Göttin und Gott.

Nachdem ich nun das Buch „Phönix aus der Flamme“ gelesen hatte, begann ich mich intensiv mit dem Thema Wicca, Gott und Göttin auseinanderzusetzen. Je mehr Zeit ich investierte, desto näher fühlte ich mich den Göttern. Schon immer habe ich sie fühlen können, aber es war zu Beginn schwer sie auch anzunehmen und in mein Leben zu lassen, da meine christliche Vorprägung mich durch Angst davon abgehalten hatte. Als ich später innerhalb Österreichs nach Wien zog, wollte ich einer bestehenden Wicca Gruppe beitreten. Zur Erklärung – ich habe zuvor am Land alleine Wicca praktiziert, bzw. während meiner berufsbedingten Zeit in New York Erfahrungsaustausch mit lokalen Wiccans betrieben. In Wien stellte es sich als außerordentlich schwierig heraus, Kontakt zu Wicca-Coven aufzunehmen und vor allem, auch eine Antwort zu erhalten. Einige Gruppen schrieb ich an, mit wieder anderen traf ich mich persönlich. Die Reaktionen die ich erhielt reichten vom Ignoriert-werden bis hin zu einem „wir nehmen niemandem“ oder „du bist zu jung“. Mein Traum war es, eine Gemeinschaft zu finden um gegenseitig Wissen auszutauschen und gleichzeitig Göttin und Gott näher zu kommen. Ich gab nach zähem Suchen auf und beschloss für mich alleine zu praktizieren. Doch es kam anders. Eine Vision und intensiver Kontakt zu Gott, aber vor allem zu Göttin gaben mir die Kraft und Stärke einen Wicca-Verein (vorerst) in Österreich zu gründen und Suchenden, wie ich es auch damals war, die Möglichkeit zu geben mit den Göttern in Kontakt zu treten, mehr über die Religion zu lernen, an Ritualen teilzunehmen und sich gemeinsam für Sinarian Wicca zu engagieren, um es in Österreich zu etablieren und offiziell anerkennen zu lassen.

Warum ich die Tradition Sinarian Wicca genannt habe ist einfach erklärt. Ich möchte Freiraum um für mich wichtige Punkte zu integrieren und andere, für mich etwas weniger wichtige, abzuändern oder ganz zu lassen. Meine Priorität im Sinarian ist der Kontakt zu Göttin und Gott, die Gemeinschaft und die Möglichkeit für jedes Mitglied im Verein und in der Tradition zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Ich weiß, dass es selbst innerhalb von Traditionen oft zu Zerwürfnissen kommt, da man sich nicht einig ist wie eine Sache ausgelegt werden soll. Dieses Problem habe ich umgangen, indem ich  eine neue Tradition selbst gründete, inspiriert von Göttin und Gott. Meine Vision sagt, es soll jedem der Zugang zu Wicca und einer Gemeinschaft möglich sein und wenn wir alle gemeinsam für eine Sache einstehen sind wir größer als die Summe unserer einzelnen Stimmen.

Mögen Inanna und Cernunnos mit euch sein!

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Mein Weg zu Wicca | Teil 1

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Mai 10th, 2014 Posted 16:32

In meinem „about me“  habe ich es schon angeschnitten, aber in diesem Artikel möchte ich euch von meinem Weg, der mich Sinarian Wicca gründen ließ, noch genauer erzählen. Es begann in meiner Kindheit. Ich verbrachte all meine Ferien bei meinen Großeltern am Land. Sie lebten direkt neben einem großen, wunderschönen Wald. Es gab zwar keine Nachbarskinder, aber die Natur hatte auch so viele Möglichkeiten zur Unterhaltung zu bieten. Obwohl meine Großeltern zwar immer streng katholisch waren, wuchs ich dennoch auch mit den Geschichten von Trollen, Zwergen, Feen und Hexen auf. Die Welt der Magie hat mich schon immer fasziniert und meine Großeltern unterstützen dies, da sie froh waren, dass ich engen Kontakt zur Natur hatte. Als ich älter wurde und in der 7. Schulstufe zum ersten Mal Geschichtsunterricht hatte, haben mich antike Völker und ihr polytheistischer Glaube sofort fasziniert. Meine erste Projektarbeit zu Hause bestand darin, dass ich Steine sammelte und dann im Garten einen kleinen Artemis-Tempel baute. Zu gerne hätte ich schon damals Göttin und Gott in mein Leben und meinen Glauben integriert, doch durch meine damals sehr katholische Umgebung hatte ich immer die Angst im Hinterkopf, „bestraft“ zu werden.

Weitere Jahre vergingen und im Alter von 18 Jahren wandte ich mich durch ein Buch dem Buddhismus zu – vor allem dem Zen-Buddhismus. Obwohl mich die Rituale und Meditationen im Zen damals sehr ansprachen, haben mir immer zwei Dinge dabei gefehlt. Erstens die Verbindung zum Göttlichen und zweitens der Bezug zu meiner „Vergangenheit“ im Sinne meiner europäischen, antiken Vorfahren. Zum Ersten muss man sagen, dass in Japan Zen so gut wie immer in Zusammenhang mit Shintoismus ausgeübt wird. Buddhismus bildet sozusagen die Umgebung zur persönlichen Weiterentwicklung und Shintoismus bietet die Unterstützung durch Geister, Ahnen und Götter. Dies vergisst man jedoch im Westen und wundert sich dann, warum Zen oft so nüchtern wirkt. Ich wusste also, dass Buddhismus zwar ein Schritt in die richtige Richtung , aber noch nicht mein gewünschter Ankunftsort war. Zum Zweiten wusste ich damals einfach nichts über potentielle Alternativen.

Im Alter von 21 Jahren hatte ich mit einem Freund eine spezielle Diskussion. Sein Standpunkt war, dass das Thema Wiedergeburt nichts mit unseren europäischen Wurzeln zu tun hätte, sondern ein Phänomen ist, das aus Asien stammt. Da begann ich nachzuforschen, ob diese Behauptung richtig wäre. Im Zuge dessen landete ich zufällig bei den Kelten, die bereits an Wiedergeburt glaubten. Das war für mich damals neu und empfand ich als sehr spannend. Ich begann mich intensiver mit den Kelten, deren Rituale, Mythologie und Kultur zu beschäftigen. Sofort entdeckte ich auch Parallelen zu meinem Glauben damals als Kind, als ich die Göttin in Form von Artemis verehren wollte. Ich wusste mit schlagartiger Sicherheit, dass die Kelten in Grundzügen meine Vorstellung von Glauben gelebt haben. Wichtig war mir, die alte Form des Glaubens in eine neue, der Zeit angemessenen Form zu integrieren bzw. transformieren. Während ich mir darüber Gedanken machte wie ich dies anstellen sollte, stieß ich zufällig auf das Buch „Phoenix aus der Flamme“ von Vivianne Crowley. In diesem Buch erklärt sie in Grundzügen die Religion Wicca. Meine ersten Gedanken waren: „Genau das trifft meine Vorstellung zum Thema Glaube und Götter“.

Fortsetzung folgt …

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Die Wiederentdeckung eines verschollenen Schatzes

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Mai 7th, 2014 Posted 15:04

Heute hat sich eine tolle Geschichte zugetragen. Vor einigen Jahren hab ich auf einer Wicca-Veranstaltung einen englischsprachigen Chant gehört. Er gefiel mir extrem gut, leider habe ich vergessen zu fragen, wie er heißt. Als ich dann später versuchte ihn wiederzufinden musste ich feststellen, dass ich mich weder an zusammenhängende Wörter noch an den Titel erinnern konnte. Nur die Melodie blieb mir im Gedächtnis haften. Beinahe hätte ich es schon aufgegeben, als ich heute früh beim Surfen im Internet zufällig über eben jenen Chant gestolpert bin. Schlagartig war ich hellwach! Der einzige Unterschied zu der Version die ich damals hörte ist, dass anstatt dem „Ladies“ eine geschlechtsneutrale Anrede benutzt wurde (was ich auch für sinnvoller halte). Natürlich möchte ich euch den Chant nicht vorenthalten, vielleicht gefällt er euch ja genauso gut wie mir. Ich plane bereits, deutschsprachige Chants selber zu schreiben.

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